Obama hat es getan, Cameron hat es getan, und jetzt scheint auch Deutschland entschlossen: Angela Merkel will sich verhaltensökonomischen Rat suchen, um ihrem Sprecher zufolge neue Methoden für „wirksames Regieren“ zu erproben.

Dahinter steckt ein Ansatz, den der Verfassungsrechtler Cass Sunstein und der Ökonom Richard Thaler vor einigen Jahren mit ihrem Buch „Nudge. Improving Decisions about Health, Wealth and Happiness“ populär gemacht haben. „Libertärer Paternalismus“ heißt er: Anstatt autoritär mit Verbot, Befehl und Sanktion zu arbeiten, soll staatliche Regulierung Verhaltensänderung lieber auf andere Weise zu erreichen suchen – indem sie die Entscheidungsoptionen der Bürgerinnen und Bürger so verändert, dass sie von allein das „Richtige“ tun.

Die Nachricht, dass das Bundeskanzleramt jetzt offenbar dem US-amerikanischen und britischen Vorbild folgen und das „Nudgen“ in ihre Regulierungspraxis stärker einbauen will, kommt für uns genau zur rechten Zeit: Wir werden im Januar 2015 mit großzügiger Unterstützung der Vodafone-Stiftung eine zweieinhalbtägige internationale Konferenz an der Humboldt-Universität zum Thema „Choice Architecture in Democracies: Exploring the Legitimacy of Nudging“ veranstalten.

Wir sind im Moment noch mitten in der Planung, aber eins können wir schon verraten: Cass Sunstein wird die Keynote-Lecture halten.

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