Vom Widerstand gegen die Mauer zur Mauer selbst
So sehr sich die komparative Migrationsforschung in jüngster Zeit auch weiterentwickelt hat, so sehr leidet sie immer noch unter einer eklatanten Annahme: dass Staaten über die gleiche souveräne Macht verfügen, ihre Migrationspolitik entsprechend ihren eigenen Interessen zu bestimmen. Der Begriff der "Externalisierung", der heutzutage so häufig diskutiert wird, erinnert uns an die Asymmetrien der Macht. In Fällen extremer Asymmetrie, wie im Verhältnis zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten, ist der Spielraum für souveräne Entscheidungen in der Migrationspolitik äußerst gering bis nicht vorhanden.
