Articles for category: Focus

Pardons, Criminal Theory, and Political Sociology

Donald Trump’s use of the presidential pardon has transformed a constitutional power into a tool of personal loyalty and partisan retribution. Rather than correcting injustice, his pardons reward allies, shield loyalists, and punish critics. This shift reflects not only a philosophical challenge to the logic of criminal law, but also a deeper sociopolitical trend: the erosion of accountability through transactional governance. As legal boundaries blur and institutional checks falter, the rule of law itself is drawn into the orbit of authoritarian impulse.

Das deutsche Gnadenrecht

Das Gnadenrecht soll als letztes Korrektiv individuelle Gerechtigkeit schaffen, wo das Straf- und Vollstreckungsrecht an seine Grenzen stößt. In der Praxis ist es jedoch zu einem föderalen Flickenteppich geworden, dessen unterschiedliche Verfahren und Zuständigkeiten zu Ungleichbehandlung und Zufallsergebnissen führen. Kritisiert werden fehlende Transparenz, eingeschränkte Akteneinsicht, das Fehlen gerichtlicher Kontrolle und ein erhöhtes Missbrauchspotenzial. Statt Abschaffung braucht es deshalb eine bundesweit einheitliche, transparente und rechtsstaatlich gesicherte Reform des Gnadenrechts.

Attacks on Reproductive Control

In the U.S., authoritarian populists exploit gender politics by criminalizing pregnancy, restricting reproductive rights, and using criminal law to undermine women’s autonomy. Under Trump, these dynamics intensified, ranging from nationwide abortion bans to the erosion of healthcare protections and threats to contraception access. Such measures tap into racial and economic anxieties, reinforce patriarchal power, and resonate far beyond the United States.

Aktuelle Kriminalpolitik aus Sicht der feministischen Kriminalwissenschaft

Die deutsche Kriminalpolitik reagiert auf Gewalt gegen Frauen vor allem mit Strafrechtsverschärfungen und verknüpft diese häufig mit migrationspolitischen Narrativen. Feministische Kriminalwissenschaft kritisiert diese Fixierung als „Carceral Feminism“, der Ursachen verfehlt und marginalisierte Gruppen zusätzlich belastet. Rechte Akteure instrumentalisieren das Thema, indem sie rassistische Stereotype verstärken und feministische Positionen delegitimieren. Gefordert ist eine differenzierte Politik, die Strafrecht reflektiert einsetzt und Prävention stärkt.

Is Montevideo Sinking?

Following the ICJ’s opinion, only time will tell whether the Montevideo criteria are themselves “sinking,” and what might replace them. It remains doubtful whether sunken States could be sovereign equals to States with territory, as they would necessarily rely on the goodwill of their host State to cede jurisdiction to some degree. Even though the ICJ’s opinion is a big step forward (especially) for small island States, it cannot, by itself, preserve a State’s full sovereignty once its territory is submerged. Small island States have contributed the least to climate change, yet now face an existential threat. This unfair fate must be prevented. I

Statehood in the Climate Crisis

In this blog post, we zero in on the part of the ICJ's climate advisory opinion that concerns statehood. Specifically, we analyze the ICJ’s restatement of the presumption of state continuity, examining both what the Court says and doesn’t say, and what the implications could be. We also consider the individual opinions that discuss statehood and add some brief reflections on the applicability of Article 1 of the Montevideo Convention on the Rights and Duties of States (Montevideo Convention) and on State extinction. Our analysis is preliminary, and certainly much ink will be spilled on the ICJ’s remarks going forward.

Flucht nach vorne

Das BMJV treibt mit seinem neuen Entwurf die Vorfeldkriminalisierung im Terrorismusstrafrecht voran – ein Schritt, der eher Scheinsicherheit erzeugt als wirksamen Schutz. Terroristische Gewalt zielt auf die Zerstörung staatlichen Vertrauens, während Politik und Öffentlichkeit aus Angst reflexhaft Strafverschärfungen fordern. Der Entwurf folgt zwar Brüsseler Vorgaben, überschreitet sie jedoch und gefährdet rechtsstaatliche Grundprinzipien. Am Ende steht die Frage, ob ein Rechtsstaat nicht gerade darin Stärke zeigt, Tatstrafrecht und Unschuldsvermutung auch gegenüber Terroristen zu wahren.

Demokratieschutz durch Strafrecht

Das Strafrecht ist nicht nur ein Mittel der Rechtsdurchsetzung, sondern ein politisch gestaltetes Instrument, das die sozialen Funktionsbedingungen der Demokratie stabilisiert. Es schützt elementare Voraussetzungen demokratischer Selbstbestimmung – von gleichberechtigter Teilhabe über die Integrität staatlicher Institutionen bis hin zur Abwehr von Machtmissbrauch und kommunikativer Ausgrenzung. Gerade im Strafrecht zeigt sich die Spannung zwischen legitimer Demokratiesicherung und der Gefahr, Freiheitsrechte zu beschneiden.

Against Abusive Essentialism

Dixon identifies two means of abusive feminism – formalism and descriptive representation – both of which have found currency in the South Asian context. The South Asian region has a long history of female leaders of states, but their rule demonstrates that no easy causations can be drawn between descriptive presence of women in positions of power and democracy. Women can be and are good and bad leaders just as men. The framework of abusive feminism can help us recognize the dynamic nature of authoritarian rule and take a contextual, multi-institutional, and intersectional approach in our responses.

Wer hat Angst vorm Schleuser?

Grenzen sortieren Menschen in erwünscht und unerwünscht und das Strafrecht wird dabei zur schärfsten Linie. In der Figur des „Schleusers“ verwandelt es sich ins Feindstrafrecht, das nicht mehr differenziert, sondern ausschließt. Humanitäre Fluchthilfe wird so kriminalisiert, Helfer:innen und selbst Flüchtlinge geraten in den Verdacht, „Staatsfeinde“ zu sein. Ein humanes, resilientes Strafrecht muss dem entgegenwirken und die Geschichten, Motive und Verletzlichkeiten der Betroffenen wieder sichtbar machen.