Articles for category: World

The ITLOS Advisory Opinion and Marine Geoengineering

The ITLOS advisory opinion does little to resolve the long-standing uncertainty regarding the legal status of marine geoengineering activities. On the contrary, the opinion raises more questions than it answers. ITLOS seems content to leave those questions to others. Indeed, in the advisory opinion, ITLOS noted that “marine geoengineering has been the subject of discussions and regulations in various fora,” including the London Convention and Protocol. But after nearly twenty years, the regulatory framework for marine geoengineering adopted by the parties to the London Convention and Protocol is still not, strictly speaking, legally binding. Perhaps the advisory opinion will spur the parties into action.

Unlocking UNCLOS

By advancing a more holistic vision of climate-relevant international law—one that seeks to harmonise but also allow for complementary interaction amongst the obligations set under different regimes—the ITLOS advisory opinion offers hope. It holds out the promise of a synergistic international legal response to climate change that better maps to the integrated and interconnected nature the ecosystems at stake and to the multi-pronged regulatory effort that will be needed to safeguard our climate system.

The ITLOS Advisory Opinion on Climate Change

On May 21, 2024, the International Tribunal for the Law of the Sea (ITLOS) delivered a long-awaited Advisory Opinion on climate change and international law. This marks the first time that an international tribunal has issued an advisory opinion on State obligations regarding climate change mitigation. The Advisory Opinion addresses several key questions regarding application of the United Nations Convention on the Law of the Sea (UNCLOS) in the context of climate change. There is much to explore in terms of both the content of the ITLOS advisory opinion and its potential implications for global, regional, and local efforts to combat climate change. To facilitate discussion and the exchange of ideas, the Sabin Center's Climate Law Blog and Verfassungsblog are partnering on a blog symposium on the ITLOS opinion. In this first, introductory blog, we outline the background to the advisory opinion and highlight some of the key takeaways from it.

The Digital Services Act as a Global Transparency Regime

On both sides of the Atlantic, policymakers are struggling to reign in the power of large online platforms and technology companies. Transparency obligations have emerged as a key policy tool that may support or enable achieving this goal. The core argument of this blog is that the Digital Services Act (DSA) creates, at least in part, a global transparency regime. This has implications for transatlantic dialogues and cooperation on matters concerning platform governance.

Leading the Way

There is little doubt that climate change in all its facets is one of the most pressing global issues of our time. Increasingly, we see international and regional treaty bodies addressing it. Much has been written about ongoing procedures in front of the International Court of Justice, the International Tribunal for the Law of the Sea, and the European Court of Human Rights (ECtHR). However, other regional developments, such as the African Commission’s study on the impact of climate change or the request for an advisory opinion on the climate emergency to the Inter-American Court of Human Rights (IACtHR) have regrettably received less attention. As we have submitted an amicus curiae to the latter proceeding, we want to contribute to its prominence and present the core arguments of our intervention to the Court. In particular, we highlight the nexus between climate change and forced displacement from a complementary protection perspective.

Warum Deutschland vor dem IGH dem von Südafrika gegen Israel erhobenen Vorwurf des Völkermords entgegentreten sollte

Heute und morgen verhandelt der IGH im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes über eine Klage Südafrikas, in der gegen Israel aufgrund seiner Reaktionen auf die Anschläge der Hamas vom 7. Oktober 2023 der besonders schwere Vorwurf des Völkermords an Palästinenserinnen und Palästinensern erhoben wird. Die prozessuale Beteiligung der Bundesregierung an zwei weiteren Verfahren wegen Völkermords sowie weitere, nachfolgend zu erläuternde Gründe sprechen dafür, für das Hauptsacheverfahren zwischen Südafrika und Israel ebenfalls eine Nebenintervention zu erklären – hier allerdings mit dem Ziel, Israel beizustehen und der südafrikanischen Argumentation entgegenzutreten.

Warum wir einen Verbotsvertrag für fossile Brennstoffe brauchen

Während der COP 28 Konferenz schlossen sich Palau, Kolumbien, Samoa und Nauru offiziell der Forderung nach einem Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe an.  Die Ankündigungen erfolgten in Dubai, während viele Organisationen der Zivilgesellschaft und Regierungsdelegationen sich noch für einen COP-Beschluss zum Ausstieg aus der Förderung fossiler Brennstoffe einsetzten. Diese eigenständige Vertragsinitiative, die vom Europäischen Parlament, der WHO sowie von zahlreichen Städten und wissenschaftlichen Einrichtungen unterstützt wird, wird von 12 Staaten angeführt, von denen 11 Inselstaaten sind, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. Wie ich darlegen werde, ist es in der Tat eine gute Idee, einen neuen Vertrag über das Verbot der Förderung fossiler Brennstoffe auszuhandeln, auch wenn sich einige Öl, Gas und Kohle exportierende Länder weigern, daran teilzunehmen.

Das völkerrechtliche Streikrecht vor dem IGH

Lässt sich aus dem Übereinkommen über die Vereinigungsfreiheit und den Schutz des Vereinigungsrechts der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) ein Streikrecht ableiten? Diese Frage hat die IAO am 10. November 2023 an den IGH gerichtet. Wie der IGH die Frage beurteilt, hat über das Arbeitsvölkerrecht hinaus grundlegende Bedeutung für das Recht der internationalen Organisationen, die internationale Streitbeilegung und nicht zuletzt auch für die verfassungsrechtliche Interpretation der Koalitionsfreiheit (Art. 9 Abs. 3 GG) und des Streikrechts in Deutschland und weltweit.

Streumunition und Völkerrecht

In den zurückliegenden Wochen ist intensiv über die Lieferung von Streumunition durch die Vereinigten Staaten von Amerika an die Ukraine und den nachfolgenden Einsatz dieser Munition diskutiert worden. Der Einsatz solcher Munition kann ein wirksames militärisches Mittel darstellen, weswegen die Ukraine gezielt bei ihren Verbündeten nach der Lieferung solcher Munition nachgesucht hat, um ihre Verteidigung gegen den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg effektiver zu gestalten. Es kann aber nach den für eine Abwägung zwischen militärischer Notwendigkeit und Schutzstandards offenen Regeln des humanitären Völkerrechts Situationen geben, in denen Streumunition völkerrechtskonform von Staaten eingesetzt werden darf, die nicht Vertragsparteien des Osloer Abkommens sind. Dies wird insbesondere dann der Fall sein, wenn der Einsatz der Streumunition in einem Kontext erfolgt, bei dem zivile Opfer praktisch ausgeschlossen werden können.

Tiefseebodenbergbau und Planetares Denken

Am Freitag, den 21. Juli 2023, endete Teil 2 der 28. Sitzung des Rats der Internationalen Meeresbodenbehörde. Zwei Wochen hatten die Delegierten die sogenannten Ausbeutungsverordnungen (Exploitation Regulations) verhandelt. Tags darauf meldete der Deutschlandfunk: „Der Rat der Internationalen Meeresbodenbehörde ist vorerst an der Aufgabe gescheitert, weltweite Regeln für den Tiefseebergbau aufzustellen.“ Richtig ist, dass die Beratungen nicht in einer Einigung auf ein Regelwerk mündeten. Das war angesichts der vielen offenen Fragen, unter anderem zu den finanziellen Verpflichtungen von Bergbauunternehmen und Vorkehrungen zum Schutz der marinen Umwelt, aber auch nicht anders zu erwarten. Angesichts der bis zum Ende konstruktiven und konzentrierten Verhandlungen scheint es unrichtig, sie als gescheitert zu bezeichnen. Vielleicht lassen sie sogar Ansätze einer neuen ökologischen und planetaren Politik erkennen.