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Harvard Under Attack

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vergeht kaum eine Woche, in der wissenschaftliche Einrichtungen nicht attackiert werden. Die US-Regierung macht nun geltend, dass Harvard – und andere Universitäten – gegen Title VI des Civil Rights Acts verstießen, indem sie als „Brutstätten für Antisemitismus“ dienten. Das wirft allerlei verfassungsrechtliche Fragen auf.

The Death Knell for American Free Speech Tradition

In a case that has received global attention and reproach, Mahmoud Khalil, a lawful permanent resident of the United States and recent graduate of Columbia University (another target of the Trump administration’s ire), was arrested on 8 March by Immigration and Customs Enforcement agents in front of his apartment in New York and subsequently transferred to a detention facility in Louisiana. In this blog post, my aim is to show that the case of Mr. Khalil implicates perhaps the most sacrosanct of American constitutional rights: free speech. 

Where Is Our Outcry?

Two universities – the LMU Munich and the Freie University Berlin – cancelled events featuring Francesca Albanese, the UN Special Rapporteur on the situation of human rights in the Palestinian Territory occupied since 1967. Isn’t this the moment when we should finally speak up, even if we have not done so before for fear of taking a wrong step in the minefield that is the Israel/Palestine debate? Francesca Albanese is our colleague. The holder of a mandate by the Human Rights Council. A globally well-respected scholar of international law who speaks at universities around the world.

Die Idee der Staatsräson im neuesten deutschen Recht

Wer sich von rechtszerstörenden Fiktionen heute ein Bild machen will, lese das kürzlich veröffentlichte und inzwischen rechtskräftige Urteil der 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Regensburg vom 7. Oktober 2024. Es ist eine der ersten bekannt gewordenen gerichtlichen Entscheidungen, die zu der im Juni 2024 in Kraft getretenen Reform des Staatsangehörigkeitsrechts ergangen sind.

Another Brick in the Wall

Der Deutsche Bundestag debattiert dieser Tage eine weitere Resolution zum Thema Antisemitismus und Israelfeindlichkeit, diesmal mit Fokus auf Schulen und Hochschulen. Ähnlich wie bei der bereits kürzlich verabschiedeten Resolution „Nie wieder ist jetzt – Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken“ bietet der Entwurf vielfachen Anlass für Kritik. Ich werde mich im Folgenden auf die Punkte in der Resolution beschränken, die die Schulen betreffen.

Resolution auf Kosten der Grundrechte

Am 7. November 2024 hat der Bundestag die fraktionsübergreifende Antisemitismus-Resolution angenommen. Sie fordert u.a. sicherzustellen, dass Projekte in Wissenschaft, Kunst und Kultur, die als antisemitisch anzusehen sind, keine staatlichen Förderungen erhalten. Doch um die Frage, wo legitime Palästinasolidarität und Israelkritik aufhört und wo Antisemitismus anfängt, wird gesellschaftlich und politisch gerungen. Obwohl die Resolution rechtlich unverbindlich ist, können von ihr mittelbar-faktische Grundrechtseingriffe in die Meinungs-, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit ausgehen. Das zeigen Verwaltungsentscheidungen aus vergleichbaren Kontexten.

Wer darf jüdische Identität in Deutschland definieren?

Der Deutsche Bundestag hat heute eine Resolution verabschiedet, die öffentliche Gelder für Kultur und Wissenschaft an die Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) knüpft. Weithin erforscht wurde das Potenzial der IHRA-Definition, die Meinungsfreiheit der Palästinenser:innen zu beschränken. Doch daneben verdienen auch andere Probleme Aufmerksamkeit: vor allem das Potenzial der Definition, jüdische politische Identität auf eine einzige Version zu reduzieren, die mit dem Staat Israel übereinstimmt. So ermächtigt die Resolution den Staat Israel, über eine Frage zu entscheiden, die in jüdischen Kreisen tatsächlich heiß diskutiert wird.

Who Gets to Define Jewish Identity in Germany? 

The German Bundestag is soon expected to vote on a resolution on “protecting Jewish life in Germany” that would tie public funding for culture and science to compliance with the International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) definition of antisemitism. While IHRA’s potential in curbing Palestinians’ political speech has been largely studied, another set of problems should warrant additional attention: the definition’s potential to regulate Jewish political identity into a singular version: one that coincides with the state of Israel. In doing so, it gives the state regulatory power to decide on what is, in fact, a burning question within Jewish circles.

Jewish Past, Mnemonic Constitutionalism and the Politics of Citizenship

For this symposium essay, I will focus on the Jewish past, with its tragedies extending beyond and preceding the Holocaust as a master narrative unfolded by mnemonic constitutionalism. Specifically, I will reflect on how citizenship laws – as the foundational cluster of constitutional law in liberal democracies, including the countries without a formal constitution – have built constitutional ontologies upon the Jewish past and the “never again” theme through three central examples involving “Jewish citizens”.

Lessons from New York

Von Januar bis Ende Mai war ich als Gastprofessor an der New York University (NYU). Dort habe ich die Studierendenproteste gegen den Gaza-Krieg hautnah miterlebt. Ich habe dabei gesehen, wie wichtig es ist, dass die unterschiedlichen Lager zu Wort kommen und gehört werden. Beides ist derzeit kaum möglich. Dies ist kein klassischer Blogpost, sondern ein persönlicher und natürlich subjektiver Erfahrungsbericht aus meiner Zeit in New York.