Articles for tag: Competitive AuthoritarianismDiktaturOppositionVenezuelaWahlen

Standing in the Face of Illiberal Elections

Venezuela held local and parliamentary elections on May 25th which Maduro’s allies won with an overwhelming majority. Even though Maduro had severely tilted the playing field in his favor, the regime did not have to alter the results from what was evident in the exit polls. This was partly because an important part of the opposition called for a boycott of the elections. We argue that for a beleaguered opposition, the question whether to boycott an election should reflect both pragmatic and strategic considerations of the prospects for democratic resistance.

Das neue Sonderstraftribunal für Gambia

Am 15. Dezember 2024 wurde auf der 66. ordentlichen Sitzung der Behörde der Staatsoberhäupter der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) die Einrichtung eines Sonderstraftribunals zur Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen und völkerrechtlichen Straftaten während der Diktatur von Yahya Jammeh beschlossen. In dem Ersuchen wurde die ECOWAS um Unterstützung bei der Errichtung eines Straftribunals gebeten, das nationale und internationale Standards bei der Strafverfolgung inkorporieren sollte. Für die Aufarbeitung von Diktaturen in Westafrika stellt der Beschluss einen Meilenstein dar.

The Triumph of Evil

Putin's regime finally murdered Alexei Navalny, a Russian patriot and freedom fighter. Regardless of how the events on 16 February unfolded, his death is a direct result of the actions of Russian state agents who had long been working towards his death. Putin’s belief in his absolute impunity, reinforced by appeasement, was a decisive factor that facilitated Alexei Navalny's murder. However, what happened to Navalny must not happen to Vladimir Kara-Murza, Aleksei Gorinov, Ilya Yashin, and many others. Navalny’s death is a huge loss for all Russians who believe in a free and peaceful future for their country, but also for Europe and the world.

Conflating the Powers of the Commissarial and the Sovereign Dictator in Tunisia

On July 25, 2022, a year after Tunisian President Kais Saied declared a state of emergency and with only 28 percent of eligible voters participating, Tunisia ratified its new Constitution. Saied’s use of wide emergency powers to help sideline parliamentary opposition and support the constitution-making process, contradicts the underlying rational that emergency powers are needed in democratic states to defend the existing constitutional order against urgent and exceptional threats to the state. To preclude the potential misuse of emergency powers a state’s constitution should be designed to prevent the entity exercising emergency powers from simultaneously claiming that they represent the ‘broad popular will’ of the people.

Carl Schmitt und die Pandemie. Teil II

Angesichts häufiger Bezugnahmen Bezugnahmen auf Carl Schmitt im Kontext der Corona-Krise ist es sinnvoll, noch einmal genauer auf Schmitts Leben und Werk zu blicken. Hier sollen einige von Schmitts Kategorien für die Analyse der deutschen Corona-Politik adaptiert werden. Da die verfassungsrechtliche Bewertung der Corona-Politik noch aussteht und auch keineswegs einfach und eindeutig ist, ist die neuerliche Auseinandersetzung mit Schmitts Verfassungslehre im Kontext der Corona-Politik sinnvoll. Deren Kategorien können freilich die differenzierte dogmatische Beschreibung nicht ersetzen.

Guttenberg und das anti-elitäre Ticket

Des Feldherrn zu Guttenbergs geklaute Diss regt die meisten Leute überhaupt nicht auf. Was die Leute aufregt, ist, wie jetzt auf dem armen Mann herumgehackt wird. Das ist mir übers Wochenende, nach einigen Gesprächen im Bekanntenkreis und Lektüre der Bildzeitung und drei Dutzend Kommentaren dieser Stoßrichtung hier im Blog, doch ziemlich klar geworden. Es ist schon was dran: Der Plagiats-Vorwurf gegen Guttenberg ist zutiefst elitär, ein Debattierthema von Akademikern für Akademiker. Für eine Frisöse, für einen Altenpfleger, für einen Investmentbanker ist nicht mehr als eine Petitesse von ungefähr der gleichen Tragweite, als hätte Guttenberg beim Abitur gespickt. Das muss man ... continue reading

Ben Bernanke, wohlwollender Diktator

Die Kongresswahlen sind ausgezählt, das Ergebnis ebenso klar wie bedrückend: Obama ist den Rest der Legislaturperiode kaum noch handlungsfähig. Insbesondere kann er total vergessen, ein weiteres Stimuluspaket auf den Weg zu bringen. Ob einem das gefällt oder nicht: So ist das halt in einer Demokratie. Ist das so? Ist nicht so. Sagt Ben Bernanke. Und gibt mit kühlem Gleichmut bekannt, dass die Notenbank für 600 Milliarden Dollar US-Staatsanleihen zu kaufen gedenkt. Wer das eigentümlich findet, der kann bei Jack Balkin allerhand Wissenswertes dazu lesen. Foto: Javier (trackrecord), Flickr Creative Commons

Caudillo-Konstitutionalismus

Kein Kontinent ist freudiger am Werk, wenn es ans Verfassunggeben geht, als Lateinamerika. Unerreichter Spitzenreiter ist die Dominikanische Republik: 32 Verfassungen seit der Staatsgründung 1821. Dann kommt Venezuela mit 26, Haiti mit 24 und Ecuador mit 20 – die letzte davon 2008, stolze 444 Artikel lang und voller wunderbarer Grundrechte wie zum Beispiel dem in Art. 383 niedergelegten Grundrecht auf la ampliación de las condiciones físicas, sociales y ambientales para su disfrute. Das heißt, wenn ich mein Küchenspanisch zusammenkratze, in etwa: auf Vermehrung der physischen, sozialen und umweltmäßigen Bedingungen des Genusses. Bin ich sehr dafür. Ich entnehme diese Zahlen einem ... continue reading

Italien: Wo der Spaß aufhört

Eins muss man Silvio Berlusconi lassen: Der Mann hat Humor. Sein jüngster Schurkenstreich ist derart abgefeimt, dass ich schon fast so etwas wie Respekt empfinde. Bevor ich mir in Erinnerung rufe, dass der Typ einen der großen EU-Staaten regiert und gerade dabei ist, die Grenzen dessen zu testen, was wir in Europa noch als Demokratie bezeichnen. Berlusconis Truppen haben gerade durchgesetzt, dass die staatliche Fernsehanstalt RAI in den vier Wochen vor den Regionalwahlen am 28. März in ihren Talkshows keine einseitige politische Propaganda betreiben darf. Im Sinne der politischen Ausgewogenheit müssen, wenn man über Politik reden will, alle Parteien zu ... continue reading