Articles for tag: KunstfreiheitLiteraturPressefreiheitStaatsferne

Literaturzeitschriften im Limbo

Der Streit der Literaturzeitschriften ist entschieden: Die Akademie der Künste darf die Zeitschrift Sinn und Form zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr herausgeben, ansonsten droht ihr ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro. Das Landgericht Berlin hat der Klage des Herausgebers der Kulturzeitschrift Lettre International, Frank Berberich, stattgegeben. Das war zu erwarten, nachdem der Versuch einer gütlichen Einigung gescheitert war. Überraschend ist aber die nüchterne Begründung des Gerichts, das sich allein auf das Wettbewerbsrecht fokussiert und den verfassungsrechtlichen Fragen, die der Fall aufwirft, aus dem Weg geht. Diese Fragen sind in der Tat nicht leicht zu beantworten.

Wissenschaft für alle

Der eingeschränkte Zugang zu Wissen in der Pandemie wirkt sich auf den gesellschaftlichen Diskurs aus und kann die Vielfalt und Chancengleichheit gefährden. Als Juristin bei einer NGO für Klima- und Umweltschutz unterstütze ich umweltrechtliche Verfahren und arbeite wissenschaftlich, indem ich zu juristischen Themen recherchiere, Publikationen verfasse und Webinare sowie Vorträge halte. Seit Beginn meiner Anstellung im letzten Jahr arbeite ich im Home Office.

Jahreslese: Juristische Bücher 2011

Es gehört zu den Ritualen des Jahreswechsels: pünktlich kurz vor Weihnachten werden die Leser der beiden einflußreichsten deutschsprachigen Zeitschriften für die juristische Theorie und Praxis zur Erweiterung ihrer juristischen Allgemeinbildung aufgerufen, vgl. NJW 2011, 3557 und JZ 2011, 1157. „Angesichts der zunehmenden Spezialisierung der beruflichen Tätigkeit, der immer weiter wachsenden Informationsfülle und des immer hektischeren Dranges der Geschäfte“ ist das in der Tat ein Desiderat. Eine Leseempfehlung versammelt darum „Juristische Bücher des Jahres“, alljährlich ausgewählt von einem erlesenen Kreis belesener Professoren der Rechtswissenschaft – in diesem Jahr Horst Dreier (Würzburg), Nils Jansen (Münster), Claus Kress (Köln), Michael Pawlik (Regensburg), Karsten Schmidt (Hamburg), ... continue reading

Fremd bin ich eingezogen, fremd zog ich wieder aus

Mein Klagenfurt-Abenteuer ist vorüber, und obwohl ich viel Spaß hatte, viel gelernt habe und auch ziemlich beeindruckt war von der Skalpellführung mancher Juroren, hat sich doch ein anfängliches Grundgefühl zuletzt wieder ganz deutlich bestätigt: Ich bin da fremd. Ich will nicht jammern, dass sie mich zu den Verlierern sortiert haben (natürlich will ich jammern, aber ich versuche, es nicht zu tun). Ich akzeptiere, dass die Kandidaten, die die Preise gekriegt haben, Preise gekriegt haben, wenngleich ich sie etwas anders verteilt hätte: Nina Bußmann war toll, Steffen Popp war toll, und Leif Randt ist zwar gruselig, aber kann wirklich eine Menge, ... continue reading