Articles for tag: PopulismRhetorikSemantikSpracheStrafrecht

Von Symbolen, moralischen Artefakten und Strohmann-Debatten

Strafrechtliche Begriffe wie „Clan-Kriminalität“, „Beleidigung“ und „Genozid“ werden in der politischen Rhetorik entkernt, emotional aufgeladen und als Kampfbegriffe eingesetzt. Juristische Präzision weicht moralischer Polarisierung, wodurch gefährliche Ambivalenzen entstehen und gesellschaftliche Spaltungen vertieft werden. Das Strafrecht wird so zum Instrument politischer Agenda und verliert an fachlicher Schärfe. Notwendig ist eine bewusste Abwehr von Zweckentfremdung und eine Sensibilität für die Wirkmacht strafrechtlicher Sprache.

The Holy Word does not come strictly in Italian – Another Islamophobic Law stopped in Northern Italy

The saga continues: again have regions in Italy governed by the right-wing party Lega Nord tried to use an administrative law to restrict the building of new mosques in the regions. This time, Veneto came up with something new: they made it mandatory to speak only Italian in religious buildings. But the Constitutional Court took a clear stance, for religious freedom and for the importance of language as a cultural good.

Linguae et Litterae: Sprachenpolitik in der (Rechts-)Wissenschaft

  Es ist eine crux mit der babylonischen Sprachverwirrung. Vielsprachigkeit kostet Zeit, Geld und Mühe. Dabei scheint es, als gelte auch in der Welt der Sprache das eherne Prinzip des „survival of the fittest“. Ist das Bemühen um Mehrsprachigkeit in der (Rechts-)Wissenschaft also nur noch ein aussichtsloses Rückzugsgefecht? „In der Wissenschaft hat das Englische das Deutsche aufgefressen“, konstatiert Dieter Simon auf dem Mops-Block, und mahnt verdienstvoll, „nicht allzu hastig die Mimesis des Angelsächsischen voranzutreiben, sondern den Unterwerfungsprozess besonnen und umsichtig – vielleicht sogar unter Rettung vereinzelter Positionen – vorzunehmen“. Dem kann man nur zustimmen, wenn man tagtäglich versucht, dem Trend ... continue reading