Articles for tag: CompactPressefreiheitVereinigungsfreiheitVereinsverbot

Vereinsverbote und wehrhafte Demokratie

Es ist richtig, dass die zuständige Verbotsbehörde die Grenzen des geltenden Rechts und damit der wehrhaften Demokratie gegen die COMPACT-Magazin GmbH austestet. Die Rechtsprechung zu Verboten von Medienorganisationen ist bisher nämlich nur bedingt aussagekräftig. Grundrechte wie die Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit stehen ihrem Verbot auf der Grundlage des Vereinsgesetzes allerdings nicht grundsätzlich entgegen. Der Zusammenschluss zu einer Medienorganisation ist kein Freifahrtschein für den Weg aus dem Vereinsgesetz hinaus.

Warum das Compact-Verbot auf Grundlage des Vereinsrechts ergehen konnte

Um das Compact-Verbot ist eine hitzige Diskussion entbrannt. Die Einschätzungen reichen von legitimem Verfassungsschutz auf der einen bis hin zu verfassungswidrigem Zeitungs- und Medienverbot auf der anderen Seite. Betrachtet man das Vorgehen aus vereinsrechtlicher Perspektive und vergegenwärtigt sich die bisherige Verbotspraxis in vergleichbaren Fällen, bestätigen sich die grundsätzlichen Bedenken nicht.

Erdogan’s Wish List Come True?

On 1 June 2023, the new Swedish anti-terrorism legislation entered into force whose primary novelty is the criminalization of membership in terrorist groups. While it thereby aligns Swedish counter-terrorism law with the EU 2017 Counter-terrorism Directive, the move has been controversial for several reasons. In particular, the legislation is widely seen as an attempt to win Erdogan’s support for Sweden’s still pending NATO application. This, in turn, has raised concerns that the new law is exceeding what is required by the Directive.

The Demise of Viking and Laval

In Viking and Laval, the ECJ reduced the right of trade unions to take collective action and made it subject to the requirements of the four freedoms, effectively undermining its recognition as a fundamental right according to EU law. This sent shockwaves through the trade unions of Europe. In its recent Holship ruling, the ECtHR has challenged this, with potentially wide-reaching implications for the relationship between the human rights and EU fundamental freedoms, seen from the perspective of Strasbourg.

Verantwortungseigentum!

Eine Gruppe von Professorinnen und Professoren schlug 2020 die Schaffung einer „GmbH in Verantwortungseigentum“ vor. Der Gesetzesentwurf wurde 2021 aktualisiert und in „GmbH mit gebundenem Vermögen“ umbenannt. Will der Vorschlag dem Anspruch einer „Transformation der Wirtschaft in Richtung Verantwortung und Sinnhaftigkeit“ gerecht werden, könnte eine Einbettung ökologischer und sozialer Standards dieser realistischen Utopie eine noch konkretere Gestalt verleihen. Jedenfalls sollte sich der Gesetzesentwurf zu dem Ziel einer nachhaltigen „verantwortungsvollen“ Wirtschaftsweise bekennen.

The Walk After Bostock

The judgment of the U.S Supreme Court in Bostock v Clayton Country, is a landmark decision in protecting members of the LGBTQ community from employment discrimination on the basis of their gender identity and sexual orientation. Nevertheless, there are hurdles in the implementation of this judgment, particularly in relation with the right to religious liberty and the right to association under the First Amendment to the U.S Constitution.

Medienverbote leicht gemacht

Das Urteil zu linksunten.indymedia.org ist weit über den Einzelfall aus verfassungsrechtlicher Sicht fatal. Das Bundesverwaltungsgericht will es dem Bundesinnenministerium offenbar ermöglichen, Medien wegen ihrer Veröffentlichungen mit einem Vereinsverbot zu belegen. Damit wird die föderale Kompetenzordnung durchbrochen und ein bedrohlicher Präzedenzfall für maßlose Beschneidungen der Medienfreiheit geschaffen.

Gemeinwohl, Steuervorteile und Geschlechter­diskriminierung

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat angekündigt, dass Körperschaften künftig nicht mehr als gemeinnützig gelten, wenn ihre Mitgliedschaft auf ein Geschlecht begrenzt ist. Einzige Ausnahme: der Ausgleich geschlechtsbezogener Nachteile. Seitdem hagelt es unter der Überschrift „Scholz will reinen Männervereinen Steuervorteile streichen“ herbe Kritik. Die Kritik verkennt jedoch, dass der Staat, der die Gemeinnützigkeit in erheblichem Umfang finanziell fördert, an verfassungsrechtliche Vorgaben gebunden ist.

The Hungarian Constitutional Court betrays Academic Freedom and Freedom of Association

On 5 June the Hungarian Constitutional Court issued two injunction decisions, almost identical in their texts, which suspend the constitutional review procedures against two laws enacted in early April, 2017 by the Hungarian Parliament, outside the normal legislative process. The first, an amendment to the Act on National Higher Education known as „Lex CEU“ was challenged by a constitutional complaint, the second, the Act of the Transparency of Organizations Receiving Foreign Funds by 60 opposition MPs of the Hungarian Parliament with an abstract norm control notion. The handling of these two petitions by the Constitutional Court was odd in more than just one respect.

The Return of the Sovereign: A Look at the Rule of Law in Hungary – and in Europe

The Hungarian law makers have enacted a law that will make the operation of foreign-funded universities all but impossible, and aim to do the same to foreign-funded NGOs. These measures fail to meet even the most basic features of how legal rules are envisioned in a rule of law framework. The carefully crafted new Hungarian laws use the cloak of national security to stab the rule of law, as understood in Europe, in the heart.