Articles for tag: Israel-Gaza-KriegIus CogensVölkerrecht

Assoziierungsabkommen und Völkerrechtsverstöße

Am 20. Mai 2025 haben 17 der 27 Außenminister der EU-Mitgliedstaaten dafür gestimmt, das Assoziierungsabkommen mit Israel durch die EU-Kommission aufgrund der Vorgänge in Gaza überprüfen oder auszusetzen zu lassen. Bereits vorher gab es vergleichbare Äußerungen des ehemaligen Hohen Vertreters für die Außen- und Sicherheitspolitik. Diese Situationen werfen erneut die Frage auf, ob und wie die EU auf Rechtsverletzungen von Vertragspartnern zu reagieren hat. Auch wenn der Union diesbezüglich ein weiter Spielraum zukommt: untätig bleiben darf sie bei schweren Völkerrechtsverstößen nicht.

Peace at What Price?

In recent months, a growing number of voices – from political figures such as U.S. President Donald Trump and Slovak Prime Minister Robert Fico to various public opinion polls – have suggested that a resolution to the war in Ukraine may require Kyiv to cede some of its territory to Russia. These arguments, now gaining renewed attention as peace talks have begun, frame territorial concessions as a pragmatic step toward ending the conflict. Ceding Ukrainian land under these conditions, however, would reward historical revisionism as a geopolitical strategy and set a dangerous precedent in international law.

The Status of the Right to a Clean, Healthy and Sustainable Environment Under Customary International Law

The recognition of a right to a clean, healthy, and sustainable environment remains contested under customary international law. Some view recent UN resolutions as evidence of its emergence, while others argue they merely reinforce existing obligations. The Human Rights Council and General Assembly have acknowledged this right, but states differ on its legal impact. As the International Court of Justice examines the issue, the focus is shifting from recognition to implementation, with institutions now working to monitor and enforce environmental human rights.

Weniger Spielraum als behauptet

Im Januar 2025 versuchte die CDU/CSU-Fraktion mit Stimmen der AfD, FDP und BSW, ihr sogenanntes „Zustrombegrenzungsgesetz“ zu beschließen. Der Gesetzentwurf sah unter anderem vor, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten vollständig und unbefristet auszusetzen. Zwar scheiterte das Vorhaben, doch nun planen CDU/CSU und SPD laut Sondierungspapier den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten befristet auszusetzen. Wer eine erneute Aussetzung als rechtlich haltbare und politisch sinnvolle Maßnahme darstellt, verkennt die tatsächliche Lage der Betroffenen und ignoriert, dass Visa ohnehin regelmäßig nach § 22 Satz 1 AufenthG zu erteilen wären.

International Law Under Pressure

In this blog post, we document and analyse the numerous apparent breaches of international law that have occurred within the first six weeks of the 2025 Trump administration. What began as an informal discussion at the Lauterpacht Centre for International Law has evolved into this analytical overview. We believe this documentation serves both academic purposes and potentially supports future legal proceedings. While defenders of these actions will undoubtedly offer justifications for what we identify as clear breaches of international law, our analysis aims to provide an assessment based on established international legal principles.

Respect for International Law

Observance of international law is more important than ever in the current situation in order to maintain and restore world peace. This is especially true for Germany. We call for compliance with Germany’s obligations under international law. Especially at a time when international law is being broken by powerful states, we urgently appeal to decision-makers at federal and state levels not to jeopardize Germany’s commitment to international law.

Rechtsbruch mit Ansage

Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz hat laut Medienberichten in einem Telefongespräch am Wahlabend gegenüber dem israelischen Premierminister Netanjahu eine Einladung nach Deutschland in Aussicht gestellt. Für den Fall eines Deutschlandbesuchs, so Merz auf einer Pressekonferenz nach der Wahl, habe er Netanjahu „Mittel und Wege“ zugesagt, dass „er Deutschland besuchen kann und auch wieder verlassen kann, ohne dass er in Deutschland festgenommen worden ist.“ Sollte diese Einladung tatsächlich erfolgen, so würde die neue Bundesregierung damit jedoch in einen Konflikt mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) geraten und außerdem einen innerstaatlichen Gewaltenteilungskonflikt hervorrufen.

Nicht um jeden Preis

Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten prägen unsere Gegenwart. Für viele symbolisieren sie die Auflösung der internationalen Rechtsordnung. Angesichts der Handlungsunfähigkeit des UN Sicherheitsrates erstarkt dabei das Selbstverteidigungsrecht nach Art. 51 SVN mit seinen Schranken der Erforderlichkeit und Verhältnismäßigkeit zum entscheidenden Maßstab für die Einhegung militärischer Gewalt. Doch kann der unbestimmte Verhältnismäßigkeitsgrundsatz in einem dezentralen Rechtssystem überhaupt Steuerungswirkung entfalten?