Wenn jeder einfach dort sich niederlassen könnte, wo er will – was würde dann passieren? Das US-Demoskopieinstitut Gallup hat diese Frage in der ganzen Welt gestellt. Ergebnis: Klassische Einwanderungsländer wie Neuseeland (+184%) und Kanada (+160) würden ihre Bevölkerungszahl mehr als verdoppeln. Spitzenreiter ist Singapur mit +219% – als Stadtstaat nicht gut vergleichbar, aber immerhin insofern interessant, als benevolent dictatorship offenbar nicht groß abschreckt, wenn sie nur hinreichend erfolgreich ist.
In Europa liegt die Schweiz mit +150% vorne. Dann kommen – mit deutlichem Abstand – Schweden, Spanien, Irland, UK, Frankreich, etwa auf gleichem Niveau wie die USA (+60).
Und wir? Lappige 14%.
Das liegt deutlich hinter, sagen wir, Boswana (+35%). Und sogar ein akut vom Bürgerkrieg bedrohtes Land wie Libanon ist mit 15% noch attraktiver als wir.
Immerhin: Das Pleiteland Griechenland ist mit +11% noch unbeliebter. Ebenso der Nicht-Staat Belgien (+9%). Die osteuropäischen Länder würden sogar Bevölkerung verlieren: Tschechien -4%, Polen und Ungarn -15%, Rumänien -21%. Ausreißer hier: Bulgarien, of all places, mit hauchdünnen +1%. Wieso? Keine Ahnung, vielleicht wegen dem Schwarzmeerstrand.
Update: Passend dazu: The world’s fastest shrinking countries auf Bloomberg Businessweek. Top of the list: Japan, Ukraine, Georgien. Deutschland kommt auf Platz 16, auch nicht übel.